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Kinder- und Jugendanwaltschaft
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(Quelle: pixabay.com /absolutvision)

Eltern-Tipps

Mit Kindern über Krieg reden

Teddybär mit einem Schild mit der Aufschrift stop war

(Quelle: Unsplash / Marina Shatskih)

Schon wieder ein Krieg! Wie sag ich´s meinem Kind?

Einmal mehr dominieren Berichte aus einem Kriegsgebiet – diesmal dem Nahen Osten – die Nachrichtenkanäle. Während die offiziellen Bilder in den Fernsehnachrichten zum Teil schon kaum noch zu ertragen sind, kursieren in den Sozialen Medien teilweise noch explizitere Darstellungen von Gewalt, z.B. auch auf der bei Kindern so beliebten App TikTok. Aufgrund des schwer zu durchschauenden Algorithmus werden die verstörenden Videos angezeigt, ohne dass danach gesucht wurde. Auch Propagandavideos und Fake News werden in den Sozialen Medien verbreitet. Kinder und Jugendliche können diese angstmachenden und verwirrenden Informationen ohne Unterstützung nicht adäquat verarbeiten, daher sind Sie als Eltern einmal mehr gefordert, ihre Kinder aufzufangen und ihnen ihre Ängste zu nehmen. Kinder brauchen kindgerechte Information, durch einfühlsame Gespräche oder auch z.B. durch Bilderbücher oder andere kindgerechte Medien, und sie müssen die Möglichkeit bekommen, ihre Gefühle auszudrücken und Fragen zu stellen.

Kinder altersgerecht auffangen

Unter 7-jährige Kinder nehmen Stimmungen von Bedrohung und Verunsicherung sehr unmittelbar wahr. Überdenken Sie daher auch ihren eigenen Medienkonsum und schränken Sie ihn gegebenenfalls ein: Wenn Sie ständig die neuesten Nachrichten verfolgen, kann das bei Ihnen eine große Unruhe bewirken, die sich dann auf die Kinder überträgt. Vermeiden Sie auch emotionale Diskussionen unter Erwachsenen, wenn Kinder zuhören. Kinder in dieser Altersgruppe sollten auf keinen Fall Berichte über Katastrophen oder Kriegshandlungen im Fernsehen ansehen. Überfordern Sie Ihre Kinder nicht mit zu vielen Informationen, bieten Sie ihnen aber die Möglichkeit, Fragen zu stellen und beantworten Sie diese wahrheitsgemäß, aber sachlich. Vermitteln Sie ihrem Kind vorrangig ein Gefühl der Sicherheit! Mal- und Bilderbücher helfen Kindern, einen altersgerechten Zugang zu ihren Ängsten zu bekommen.

Kinder zwischen acht und zwölf Jahren nehmen bereits wesentlich mehr Informationen ungefiltert aus ihrer Umgebung auf; sie sehen z.B. Bilder in Zeitungen und im Fernsehen, und auch in der Schule bzw. im Freundeskreis wird über aktuelle Ereignisse kommuniziert. Bei Kindern dieser Altersgruppe hinterlassen Nachrichten über Kriegshandlungen vor allem ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins. Es ist wichtig, dass sie dieses Gefühl auch ausdrücken können und in ihrer Betroffenheit aufgefangen werden. Sie brauchen dafür vor allem Zuwendung und eine faktenbasierte, aber kindgerechte und gut dosierte Information über die aktuellen Ereignisse. Übliche Nachrichtensendungen für Erwachsene sind dafür nicht geeignet; Kinder- und Jugendbücher, Kinderfilme oder kindgerechte Nachrichtensendungen (z.B. „Zib Zack Mini“/ORF, oder „Logo!“/ZDF) sind eine bessere Möglichkeit, mit dem Thema umzugehen und bieten Raum zur Aufarbeitung durch klärende, aber altersgerechte Gespräche.

Ältere Kinder und Jugendliche informieren sich in der Regel bereits selbst, vor allem im Internet, und tauschen ihre Meinung in den Sozialen Medien aus. Es ist daher wichtig, dass Sie über den Medienkonsum ihres Kindes Bescheid wissen. Kontrollieren Sie aber keinesfalls heimlich das Handy, da das ein Vertrauensbruch wäre; signalisieren Sie stattdessen, dass sich Ihr Kind jederzeit an Sie wenden kann, wenn es mit verstörenden Inhalten im Netz konfrontiert ist. Sprechen Sie das Thema aktiv an und fragen Sie auch konkret nach, was Ihr Kind über den aktuellen Konflikt weiß und wo es sich seine Informationen holt. Vor allem wenn Sie wahrnehmen, dass es belastet wirkt oder sich auffällig zurückzieht, sollten Sie das Gespräch suchen. Im Internet kursieren Fotos und Videos, die auch über die Distanz des Bildschirms traumatisierend wirken können. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass es derartige Bilder oder Videos nicht öffnen und auch nicht weiterverbreiten soll. Auch Falschmeldungen verbreiten sich im Netz und können Kinder und Jugendliche erheblich verunsichern: Auf „Faktenchecker-Seiten“, wie z.B. www.mimikama.at können Sie gemeinsam eventuelle Fake News entlarven.

Die KiJA bietet Kindern, Jugendlichen und ihren Bezugspersonen Beratung und Information. Eltern können sich in der aktuellen Situation Tipps für Gespräche mit ihren Kindern holen.

Sommercamp? Ja – aber sicher!

Eine Gruppe von Kindern sitzt draußen in der Wiese.

(Quelle: KiJA / Nadja Meister)

Sommer, Sonne, Sonnenschein – bald beginnen die Ferien und damit auch die Zeit für Spaß, Urlaub und Erholung. Für viele Kinder und Jugendliche sind in den kommenden Wochen Sommercamps oder Projekttage angesagt. Von Reitwochen über Programmierkurse, Kletter- und Forschertage bis hin zu Wander- oder Sprachreisen: Zahlreiche Vereine und Institutionen bieten ein vielversprechendes Sommerprogramm. Bei der Auswahl des richtigen Angebots sollten allerdings ein paar Dinge beachtet werden. Auch wenn verständlicherweise die Sicherstellung der Kinderbetreuung in den Ferienmonaten ein Argument ist: Das Wichtigste ist, dass die Kinder Spaß haben und sich sicher fühlen! Zuallererst sollten daher ihre Interessen berücksichtigt werden, und sie sollten nicht zu Aktivitäten gezwungen werden, die ihnen keine Freude machen. Gerade der erste Aufenthalt in einem Feriencamp und damit das erste längere Getrenntsein von der Familie kann bei unsicheren oder schüchternen Kindern auch Ängste auslösen. Für sie kann es eine große Erleichterung sein, wenn ein Freund oder eine Freundin mit ihnen an dem Camp teilnimmt. Besprechen Sie auch vorab mit ihrem Kind, wie es damit umgehen kann, wenn es trotzdem Heimweh bekommt, und an wen es sich dann wenden kann.

Aber auch die Sorge um das Wohlbefinden und die Sicherheit der Kinder ist ein wesentliches Entscheidungskriterium. „Erkundigen Sie sich, ob der Anbieter eines in Frage kommenden Ferienangebotes ein Kinderschutzkonzept vorweisen kann. Darin ist festgehalten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um Kinder und Jugendliche bestmöglich vor jeder Form von Gewalt zu schützen“, so Kinder- und Jugendanwältin Mag.a Christine Winkler-Kirchberger. Sie weiß auch: „Viele Eltern fragen sich, wem sie ihren Nachwuchs für längere Zeit anvertrauen können, denn in der Regel sind die Betreuer*innen von Sommercamps für Kinder und Eltern fremde Personen. Es ist wichtig und richtig, sich hier auf das eigene Gefühl zu verlassen. Wir raten zudem, auf bewährte Vereine und Institutionen zu vertrauen und Empfehlungen einzuholen.“ Die Qualität der Betreuung steht in direktem Zusammenhang mit dem Betreuungspersonal; es ist daher sinnvoll, sich über den Ausbildungshintergrund der Betreuer*innen zu informieren. Erkundigen Sie sich auch, wie Heimweh, Verletzungen und andere heikle Situationen gehandhabt werden und wer bei Sorgen oder Problemen die richtige Ansprechperson für Sie und ihr Kind ist.

Keine Likes für Kinderangst!

Kind angst

(Quelle: unsplash.com/caleb_woods)

Eltern sperren ihre Kinder in einem dunklen Zimmer ein, wo auf einem Handy eine unheimliche Szene abgespielt wird. Wenn die vor Angst weinenden Kinder verzweifelt an der Tür rütteln, filmen sie das Ganze und verbreiten es unter der verharmlosenden Bezeichnung „#GhostPrank“ in den Sozialen Medien. Eine unglaubliche Gruselgeschichte? Nein, leider Realität auf TikTok & Co, begeistert abgefeiert von anderen Nutzer*innen mit unzähligen Likes und lustigen Kommentaren.

Derartige Videos und Challenges sind aber nicht nur an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten, sondern sie verletzen die Grenzen des Kinderschutzes und zahlreiche Kinderrechte. Im Extremfall können sie auch strafrechtlich relevant werden!

Die betroffenen Kinder fühlen sich in der angstmachenden Situation ausgeliefert und erleben die Eltern nicht als sichere und schutzbietende Bezugspersonen. Anstatt Trost und Hilfe von ihnen zu erhalten, werden sie oft noch ausgelacht und erleben das Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden. Dadurch kann das Vertrauensverhältnis dauerhaft beeinträchtigt werden, und das Kind wird sich in anderen Gefahrensituationen den Eltern nicht mehr vorbehaltlos anvertrauen. Die natürliche Vorsicht bei dunklen Räumen und verschlossenen Türen kann sich durch solche traumatischen Erlebnisse zu einer dauerhaften Angst verfestigen.

Ein weiterer bedenklicher Punkt ist die öffentliche Bloßstellung des Kindes. Abgesehen davon, dass dadurch berechtigte Interessen und Persönlichkeitsrechte des Kindes verletzt werden, kann das Kind in der Folge auch noch zum Mobbingopfer werden, wenn Mitschüler*innen später das Video im Netz entdecken. Das gilt übrigens auch für vermeintlich „harmlosere“ Videos, in denen Kinder gefilmt werden, während man ihnen eine Zitrone in den Mund steckt oder sie auf dem Topf sitzen. Derartige Darstellungen haben im Netz nichts verloren!

Jede*r kann dazu beitragen, solche „Trends“ zu unterbinden: Teilen und liken Sie keine derartigen Beiträge! Sprechen Sie mit anderen Personen darüber und machen Sie sie auf die Grenz- und Rechtsverletzungen aufmerksam!

Seien Sie generell zurückhaltend, was die Darstellung Ihres Kindes in den Sozialen Medien angeht. Bevor sie ein Foto oder ein Video, in dem Ihr Kind zu sehen ist, posten, überlegen Sie sich gut, ob ihm das später unangenehm oder peinlich sein könnte. Besprechen Sie mit ihrem Kind, ob es einverstanden ist, dass Sie ein bestimmtes Bild veröffentlichen. Wenn das Kind noch zu klein ist, um zu verstehen, was das für Auswirkungen haben kann, sollten Sie darauf verzichten, das Bild oder Video online zu stellen.

Netflix-Serie „Squidgame“ ist kein Kinderspiel

Squidgame

(Quelle: Pixabay.com/Chetraruc)

Seit kurzem ist die südkoreanische Serie „Squidgame“ auf der Streamingplattform Netflix verfügbar; nach deren eigenen Angaben handelt es sich um den erfolgreichsten Serienstart aller Zeiten. Vor allem für ein junges Publikum ist die Serie attraktiv, da die koreanische Pop-Kultur (Stichwort „K-Pop“) in dieser Altersgruppe derzeit großen Zuspruch erfährt. Allerdings ist sie nicht so harmlos wie der Titel vermuten lässt und keineswegs unbedenklich für Kinder und Jugendliche.

Der Reiz des Verbotenen

Obwohl „Squidgame“ völlig zurecht erst ab 16 Jahren empfohlen wird, beobachtet die KiJA in ihrer Beratungstätigkeit und in Workshops in Schulklassen zunehmend, dass die Serie auch unter jüngeren Kindern sehr präsent ist. Es mehren sich Anfragen von besorgten Eltern oder Pädagog*innen, die berichten, dass Kinder einzelne Spielszenen nachspielen, wobei es zu aggressivem Verhalten gegen die „Verlierer*innen“ kommen kann. Auch bei Kindern und Jugendlichen, die die Serie (noch) nicht gesehen haben, ist sie ein Thema. Es gibt bereits von der Handlung abgeleitete Online-Spiele, viele YouTuber*innen berichten darüber und auch das Merchandising ist in vollem Gange. So waren z.B. zu Halloween die markanten pinken Anzüge der „Wärter“ sehr gefragt, und auch bei den weißen Turnschuhen der „Spieler*innen“ explodieren die Verkaufszahlen.

Was macht aber nun die Serie für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren so interessant? Es kann für Kinder und Jugendliche grundsätzlich faszinierend sein, Grenzen zu überschreiten und etwas Verbotenes auszuprobieren. Auch der Gruppendruck kann dazu verleiten, sich die Serie anzusehen, um in der Schule „mitreden“ zu können. Ein reines Verbot wird also in den meisten Fällen nicht zielführend sein. Dennoch müssen sich Eltern und andere Bezugspersonen bewusst sein, dass die Serie gefährdende Inhalte enthält und besonders für jüngere Kinder nachhaltig verstörend wirken kann.

Bluttriefende Kinderspiele

Der Plot ist ebenso einfach wie die Umsetzung explizit: Eine Gruppe von rund 500 hochverschuldeten Personen erhalten eine mysteriöse Einladung; für die Teilnahme an zunächst nicht weiter bezeichneten „Spielen“ wird ihnen ein hoher Gewinn in Aussicht gestellt. Diese erweisen sich als vermeintliche Kinderspiele, die viele Bezüge zur koreanischen Kultur aufweisen. Die Verlierer*innen scheiden allerdings nicht einfach aus, sondern werden kaltblütig vor den Augen der anderen Spieler*innen getötet. Auch zwischen den Teilnehmer*innen kommt es im Laufe der Serie zu vielen brutalen Gewaltszenen, die unverschleiert dargestellt werden. Zu kritisieren ist auch, dass Gewalt in der Familie teilweise banalisiert wird und die Geschlechterrollen sehr stereotypisch angelegt sind.

Was können Eltern tun?

Interessieren Sie sich dafür, welche Inhalte Ihre Kinder online konsumieren. Nur so können Sie möglichen negativen Entwicklungen frühzeitig vorbauen. Nicht die Kontrolle der medialen Aktivitäten der Kinder sollte hier im Vordergrund stehen, sondern ein gemeinsames Erleben und Begleiten. Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, welche Inhalte Sie für ungeeignet halten und warum. Vereinbaren Sie gemeinsam Online-Regeln wie zeitliche und inhaltliche Beschränkungen.

Online-Streamingdienste sollten für Kinder niemals uneingeschränkt zugänglich sein; achten Sie auf die angegebene Altersfreigabe und passen sie die Einstellungen der Streaming-Plattform entsprechend an (z.B. auf unter 12 Jahre beschränken bzw. nur einzelne Serien freigeben). Es gibt auch spezielle Streamingdienste für Kinder, die ausschließlich geeignete Filme und Serien anbieten (z.B. Netflix Kids, Youtube Kids).

Wege aus der Angst

Natürlich wird es sich nicht vollständig vermeiden lassen, dass Kinder mit für sie ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen, vor allem, wenn eine Serie oder ein Spiel derart im Mittelpunkt des Interesses steht, wie derzeit „Squidgame“. Kinder können dadurch nachhaltig verstört werden und Ängste entwickeln. Es ist daher erforderlich, dass Eltern mit ihren Kindern Angstbewältigungsstrategien erarbeiten. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist ein intaktes Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Eltern; vermeiden Sie es daher auf jeden Fall, Ihrem Kind Vorwürfe zu machen. Hören Sie Ihrem Kind zu und nehmen Sie es in seiner Angst ernst.

Besprechen Sie mit ihm, wie es reagieren kann, wenn es online auf verstörende Inhalte stößt, und bestärken Sie es darin, auf sein Bauchgefühl zu hören und auch einmal „Nein!“ zu sagen, wenn alle anderen aus der Gruppe es überreden wollen, sich etwas anzusehen.

Alle Jahre wieder ...

Christbaumkugel am Weihnachtsbaum hängend

(Quelle: Denise Stinglmayr/Land )

Zimtsterne, Lebkuchenduft und Tannengrün – das Idealbild von Harmonie ist in der Vorweihnachtszeit allgegenwärtig. Oft entstehen dadurch überzogene Erwartungen auf eine friedliche Bescherung im Kreis der Familie. Gerade diese Erwartungen können aber Spannungen auslösen und die Realität sieht dann oft anders aus: Auch abseits von umgestürzten Christbäumen und angebrannten Gänsen herrscht in vielen Familien eine eher unweihnachtliche Stimmung. Nehmen Sie es gelassen: Meinungsverschiedenheiten und Konflikte sind in Familien ganz normal, auch zur Weihnachtszeit. Es gibt aber einige Tipps, die helfen können, das Fest der Feste friedlicher zu gestalten. Schenken Sie Ihren Kindern Zeit und Zuwendung, anstatt sie mit Geschenken zu überhäufen; gerade kleinere Kinder sind von zu vielen Packerln oft überfordert. Nicht alles muss perfekt sein: Ein Spaziergang oder ein gemeinsames Spiel trägt meist mehr zum familiären Weihnachtsfrieden bei als ein Vier-Sterne-Menü. Überlegen Sie vorher gemeinsam, wie Sie die Feiertage verbringen wollen, und beziehen Sie auch die Kinder in die Gestaltung mit ein. Und gerade wenn die Eltern getrennt leben, ist eine rechtzeitige Planung unumgänglich: spätestens jetzt sollte besprochen werden, wann die Kinder bei welchem Elternteil feiern bzw. die Ferien verbringen.

Cyber-Mobbing

Junge sitzt verzweifelt am Boden

(Quelle: Nadja Meister/KiJA )

Das Internet wird leider oftmals zu einem Schauplatz von Mobbing-Attacken. Betroffene leiden darunter genauso wie unter „realem“ Mobbing, daher ist Cyber-Mobbing seit 1.1.2016 auch strafrechtlich verfolgbar! Sprechen Sie mit Ihrem Kind und nehmen Sie es ernst, wenn es von Kränkungen zB in der WhatsApp-Gruppe berichtet. Vermeiden Sie aber heimliche Handy-Kontrollen! Kompetente Hilfe bietet das Mobbing- und Gewaltpräventionsteam der KiJA OÖ.

Schule? Ich check das!

Logo Schoolchecker Web-App

(Quelle: kijas Österreich)

Mehrere Wochen ist das neue Schuljahr nun alt und langsam beginnt der Alltag wieder. Gerade für Schulanfänger ist das eine große Umstellung. Den ganzen Vormittag stillzusitzen und konzentriert zuzuhören kann sehr anstrengend sein. Am Nachmittag sollte daher nach der Hausübung für ausreichend Abwechslung gesorgt werden: Sport, spielen mit Freunden oder auch einfach mal nichts tun macht den Kopf wieder frei und fit für den nächsten Schultag. Aber nicht nur für die „Taferlklassler“ ist dieses Jahr vieles neu. Im Schulrecht gibt es zahlreiche Änderungen, die SchülerInnen aller Altersstufen betreffen, etwa das neue Fach „Digitale Grundbildung“ für NMS und Unterstufe, Geldstrafen fürs Schulschwänzen und ein absolutes Rauchverbot auf dem gesamten Schulgelände (auch für LehrerInnen!). Diese Infos und die Antworten auf viele weitere Fragen rund um Schule und Unterricht finden Sie in der frisch aktualisierten App „School Checker“. Die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs haben darin die wichtigsten schulrechtlichen Bestimmungen zusammengefasst und verständlich formuliert. Die App steht kostenlos im Google Play Store und bei iTunes zum Download zur Verfügung.

„Ferien mit Mama und oder Papa... “

Mädchen steht zwischen den Eltern

(Quelle: Image 100 Ltd./KiJA )

Endlich sind sie da, die langersehnten Ferien! Kinder und Eltern freuen sich auf Sommer, Sonne und unbeschwerte Tage als Ausgleich für das anstrengende Schuljahr. In manchen Familien ist heuer aber vielleicht vieles anders als sonst: statt den gemeinsamen Familienurlaub zu genießen, muss eine Regelung für die Aufteilung der Ferienzeit gefunden werden, weil die Eltern sich getrennt haben...

Der getrennt lebende Elternteil und die betroffenen Kinder haben das Recht auf regelmäßigen Kontakt, und die Urlaubszeit sollte natürlich auch genützt werden, um einmal mehr Zeit miteinander zu verbringen. Wie lange die Kinder in den Ferien beim anderen Elternteil bleiben sollen, ist nicht im Gesetz geregelt. Üblich sind etwa 2-3 Wochen, und das ist auch empfehlenswert, um die Beziehung zum getrennt lebenden Elternteil zu fördern.

Damit sich zwischen Badesee und Bergtour die erhoffte Entspannung einstellen kann, sollte man die Ferienbesuchszeit rechtzeitig planen. Auch wenn dabei Konflikte auftreten, sollten Sie versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden; eine Mediation kann dabei helfen.

Elterntipp – Identitätsfindung „Das große Ich bin Ich..."

Mädchen telefoniert draußen mit ihrem Smartphone.

(Quelle: KiJA / Nadja Meister)

Prinzessin oder Naturforscherin – Wissenschaftler oder Fußballstar? Wer bin ich? Wie will ich leben? Was ist mir wichtig – und was denken andere über mich? Fragen wie diese beschäftigen alle Kinder und Jugendlichen.

Die eigene Identität zu finden ist die wichtigste Entwicklungsaufgabe auf dem Weg zum Erwachsensein. Je unsicherer Jugendliche über den eigenen Platz im Leben sind, umso wichtiger werden die Meinung der Peer-Group, Vorbilder oder kulturelle Rahmenbedingungen. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder die Identifikation mit der eigenen Kultur kann Kinder und Jugendliche stärken und ihnen Halt geben. Andererseits steigt mit der Verunsicherung aber auch das Risiko, für negative Einflüsse anfällig zu werden. Kinder und Jugendliche mit wenig Selbstvertrauen können von fragwürdigen Schönheitsidealen oder radikalisierenden Strömungen leichter beeinflusst werden. Ein gesundes „Selbst-Bewusstsein“ ist die beste Voraussetzung dafür, unterscheiden zu können, was gut für mich ist und was nicht. Ermutigen Sie Ihre Kinder daher, ihre eigenen Stärken zu erkennen und an sich zu glauben.

„Endlich wieder Schule..." – ein Elterntipp

Eine Gruppe von Kindern steht am Gang und grinst in die Kamera.

(Quelle: KiJA / Nadja Meister)

Für einige hundert Kinder und Jugendliche war der Beginn dieses Schuljahres ein ganz besonderer Neuanfang: Kinder aus Syrien, Afghanistan oder anderen Krisengebieten, die bei uns Zuflucht gefunden haben. Nach Monaten im Krieg und auf der Flucht ist es für sie besonders wichtig, im Schulalltag wieder etwas Normalität zu finden. Wenn sie in der Klasse gut aufgenommen werden, gelingt es ihnen meist rasch, Deutsch zu lernen und Freunde zu finden. Wenn ein Flüchtlingskind neu in eine Klasse kommt, beschäftigt das natürlich auch die anderen Kinder. Sie fragen vermutlich viel nach und zeigen vielleicht auch vermehrt Interesse für Nachrichten in TV oder Zeitungen. Es ist wichtig, diese Fragen ernst zu nehmen und altersgerecht zu beantworten. Viele Bilder in den Medien sind für Kinder allerdings ungeeignet, achten Sie darauf, Berichte aus Kriegsgebieten mit Ihren Kindern gemeinsam anzuschauen und mit ihnen darüber zu sprechen. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern, wie Sie Flüchtlingen in Ihrer Nähe helfen können.